Agility

Braucht ein Mudi unbedingt Agility zum Glücklichsein – oder ist er sogar der perfekte Hund für diesen Sport?

 

Momo von Peter HellriegelMudis sind natürlich sehr für diese Hundesportart geeignet, sie sind vom Körperbau leicht und wendig und bringen von Haus aus eine tolle Arbeitsfreude mit. Allerdings muß Agility nicht das einzige sein, was Mudis glücklich macht.

Dazu Gabi Witte, mudi-erfahrene Hundesportlerin und Agility-Richterin: „Für mich ist der Mudi ein sehr arbeitseifriger Hund, der für alles einsetzbar ist, was sein Besitzer ihm mit viel Spaß vermitteln kann… also egal ob Obedience, Agility, Fährten – lernen kann ein Mudi alles!“

Karin Hellriegel ergänzt: „Den größten ‚Pluspunkt‘ sehe ich bei unseren Mudis in ihrer Vielseitigkeit und Begeisterungsfähigkeit! Mit Spaß und Geduld lernen meine beiden irre schnell, sie wollen gefallen und sind mit Feuereifer bei der Sache. Als großen Vorteil empfinde ich es, dass Mudis zu ihren Menschen eine sehr intensive Bindung eingehen und deshalb die ‚Kommunikation‘ recht einfach ist. Sie achten sehr genau auf ihre Menschen und reagieren wirklich auf Kleinigkeiten… das ist natürlich z.B. für die ‚Führigkeit‘ beim Agility ein großer Vorteil. Aber… natürlich ist nicht alles ‚rosarot‘ und auch unsere Mudis haben ihre Ecken + Kanten. Nachteilig können sich Wachsamkeit, ein ausgeprägtes Territorialverhalten oder auch eine Reserviertheit gegenüber Fremden (Menschen + Hunden) auswirken. Alles nichts, was man nicht in den Griff bekommen kann, aber man sollte sich im Klaren darüber sein, dass ein Mudi in diesen Bereichen ‚arbeitsintensiver‘ sein KANN.“

Die entscheidende Frage ist das Wie und damit grundlegend für alles, was mit Mudi-Beschäftigung zu tun hat. „Mudis sind sehr intelligent und lernen super schnell. Wiederholungen allerdings finden sie nach dem 3. Mal meist ziemlich öde… Bei den Mudis ist weniger mehr – zuviel Druck und Stress rächt sich meistens! Sie sind oft sensibler als andere, also ist eine Erziehung mit „Köpfchen“ gefragt!“, so Gabi Witte.

 
 

MicaAuch Michaela Pichler aus Österreich kann das für Nachwuchstalent Söri bestätigen: „Beim Arbeiten ist sie super motiviert und aufmerksam. Allerdings hat sie nicht sonderlich viel Geduld und verfällt auch leicht in Frust (vor allem bei der Unterordnung). Wenn sie ein anderer Hund bei der „Arbeit“ stört, versteht sie allerdings keinen Spaß und leider lässt sie sich auch von anderen Hunden leicht ablenken. Abwechslung ist auch sehr wichtig, sonst stellt sie auf stur.“

 
Und wie für alle anderen Rassen gilt natürlich auch hier die Ausnahme: nicht jeder Mudi wird für einen Parcours alles stehen und liegen lassen und nicht jedem Mudi bekommt so viel Action.

Im allgemeinen sind Mudis meist etwas überlegter unterwegs als die typischen „Bodenlenkraketen“, die es nicht merken, wenn sie Hürden zu Kleinholz verarbeiten. Doch gibt es auch einige Kandidaten, die so schnell so hochfahren, dass es sowohl für Mensch als auch Tier in Stress ausartet und der Spaß für alle Beteiligten auf der Strecke bleibt. Das mag zum einen an einem zu großen Arbeitseifer liegen, aber auch ein zu frühes oder zu heftiges Hochpushen könnte diese Überdrehtheit auslösen. Leider wird das beim Mudi oft durch kaum abzustellendes Gebell begleitet… In diesem Fall sollte man sich etwas ruhigere Sportarten wie Obedience oder Nasenarbeit suchen. Agility ist also kein „Muss“ für Mudis und schon gar keine Alternative zu seinen ursprünglichen Aufgaben wie Treiben und Hüten, sondern in erster Linie ein toller Teamsport, der beiden Partnern Spaß machen soll!

 
 
 
Eddie von Karin Hellriegel
 
 

Wer Mudis in Aktion sehen möchte, kann auf bekannten Videoportalen unter den entsprechenden Suchbegriffen sehr viel Anschauungmaterial finden!